15.02.2022

Forschungsprojekt „unIT-e² – Reallabor für verNETZte E-Mobilität“

Im Verbundprojekt unIT-e² kollaborieren 29 Partner aus dem Bereich der Automobil- und Energiewirtschaft, der IT und Ladeinfrastruktur sowie der Forschung, um dem Ziel einer ganzheitlichen und nachhaltigen Integration der Elektromobilität in das deutsche Energiesystem nachzugehen. Das Institut CENTOURIS fokussiert dabei die Nutzerperspektive und widmet sich im Speziellen der Ausgestaltung von attraktiven Angebots- und Anreizsystemen sowie dem regulatorischen Rahmen intelligenter Ladekonzepte.

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Grafik, auf der ein Mann zu sehen ist, der über ein Tablet das vernetzte System bestehend aus Haus, Windrad und Elektroauto steuert.

Wie die Elektromobilität optimal in das Stromnetz integriert werden kann, untersucht das Forschungsprojekt „unIT-e² – Reallabor für verNETZte E-Mobilität“ in vier Feldversuchen. Um das komplexe Thema von allen Seiten gleichzeitig anzugehen, beteiligen sich 29 Partner aus den Bereichen Automobil- und Energiewirtschaft, IT und Ladeinfrastruktur sowie Wissenschaft an dem Verbundprojekt. Im Fokus steht die nutzerfreundliche, großflächige Umsetzung von bidirektionalen Ladekonzepten. Gefördert wird das dreijährige Vorhaben vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK). Für den weiteren Hochlauf der Elektromobilität werden im Projekt ganzheitliche Lösungen entwickelt. Ein Budget von über 60 Millionen Euro steht für deren Realisierung zur Verfügung. Seitens der Universität Passau ist neben dem Institut CENTOURIS auch der Lehrstuhl für Marketing und Innovation am Projekt unIT-e² beteiligt.

Im Zentrum des Projektes stehen vier deutschlandweite Feldversuche, sogenannte Cluster, in denen von den Projektpartnern Use-Cases entwickelt und in der Praxis demonstriert werden. In jedem Cluster sind ein Automobilhersteller sowie involvierte Partner aus Energiewirtschaft und IT beteiligt. Das Institut CENTOURIS ist dabei im Cluster „sun-E“ aktiv. sun-E ist als süddeutsches Cluster innerhalb unIT-e² angesiedelt und bezieht seine Namensgebung aus dem Zusammenspiel von Solarstromerzeugung und Elektromobilität. Die Aktivitäten im Cluster sun-E erweitern die bereits entwickelten Lösungen aus dem im Mai 2019 gestarteten Verbund-Forschungsprojektes „Bidirektionales Lademanagement – BDL“: Die Synergien von netz- und marktdienlichen Ladestrategien innerhalb eines stark PV-geprägten Netzumfeldes stehen dabei im Vordergrund. Im Kontext von Energiedienstleistungen soll die Frage beantwortet werden, inwiefern die Nutzer*innen von Elektrofahrzeugen beim Laden zu Hause und beim Laden am Arbeitsplatz bzw. beim Einkaufen von verschiedenen Ladestrategien profitieren können. Im Reallabor wird eine umfassende Standardisierung angestrebt, die wiederum Komfortgewinne und Kostensenkungen für Kundinnen und Kunden verspricht.

Im Cluster sun-E befasst sich das Projektteam von CENTOURIS schwerpunktmäßig mit der Ausgestaltung von attraktiven Angebots- und Anreizsystemen sowie dem regulatorischen Rahmen intelligenter Ladekonzepte. „Mit Hilfe von intelligenten Ladekonzepten können Elektrofahrzeuge zukünftig nicht nur beladen, sondern auch entladen werden – und damit für Energieversorgungsaufgaben herangezogen werden. Dies erfordert aber ein Mitwirken der Nutzerinnen und Nutzer, indem sie Ladekapazitäten ihrer Elektrofahrzeuge freigeben“, so Dr. Stefan Mang, Geschäftsführer von CENTOURIS. „Um eine hohe Nutzerakzeptanz zu erreichen und entsprechende Anreizmodelle zu finden, werden im Projekt Nutzerbefragungen und experimentelle Feldstudien durchgeführt. Daraus werden wir Handlungsempfehlungen zur nutzerfreundlichen Ausgestaltung von Geschäftsmodellen unter Berücksichtigung interindividueller Kundenunterschiede ableiten.“

Weitere Informationen zum Förderprojekt finden Sie in der Pressemitteilung der Universität Passau sowie auf der Projektwebsite.